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- Geschrieben von Hubert von Penzing
Die Lanze des Wilhelm von Baumgarten stellt einen Ritter mit Gefolgsleuten und Tross dar. Das Lager bildet die Reise eines wohlhabenden Adeligen ab, während er seine Ländereien besucht um Abgaben einzuholen und Gericht zu halten. Somit ist das Lager mit viel Komfort ausgestattet. Zelte für den Ritter und seine Gefolgschaft sowie Sonnensegel sind die Unterkünfte der Wahl, wenn kein Gasthof in der Nähe liegt. Zerlegbare Tische und einfache Hocker ermöglichen das Speisen fast wie am Herrschaftssitz. Feuer wird mit Zunder, Stahl und Feuerstein entfacht. Der Küchenmeister kocht am offenen Feuer mit großen Kesseln und Pfannen. Das Gefolge bekommt entsprechend seinem gesellschaftlichen Stand an der Tafel zu Essen oder muss sich mit dem, was über bleibt, zufrieden geben.
Tagsüber geht jeder seinen Pflichten nach. Der Ritter hält Gericht in seinem Lehen und nimmt Abgaben ein. Handwerker schnitzen, schmieden, feilen und raspeln. Die Frauen des Trosses arbeiten im Beruf des Ehemannes, stellen Textilprodukte her, kochen oder schreiben Korrespondenzen. Die Waffenknechte pflegen ihre Ausrüstung sowie die des Lehensherren und üben sich im Umgang mit der Waffe. Der niedere Adel misst sich im Kampf mit dem Schwert.
Heute wird interessierten Reisenden gerne das Lager gezeigt und die Ausrüstung erklärt. Abends wird das Lager mit Talglichtern, Laternen und Kerzen beleuchtet, auch wenn man möglichst mit dem Sonnenuntergang zu Bett geht. Sofern man ein Bett mitführt. Die meisten im Tross werden sich mit einem Mantel auf der Erde schlafen legen.
Auch auf einem Feldzug gegen seine Feinde reist der Ritter nicht alleine, das Lager könnte dann jedoch deutlich weniger Komfort aufweisen.